Niveausensoren im Vergleich: Bauarten, Vorteile und Einsatzbereiche

10.04.2025 Klima- & Kältetechnik, Produkte

Niveausensoren – auch als Niveausonden oder Füllstandssensoren bezeichnet – gehören in vielen industriellen Anwendungen zur Standardausstattung. Sie dienen der zuverlässigen Erkennung und Überwachung von Flüssigkeitsständen in Behältern, Tanks oder Rohrleitungen. Ob in Kälteanlagen, Wärmepumpen, der chemischen Industrie oder in der Energieversorgung – ohne eine präzise Füllstandskontrolle wären viele Prozesse nicht möglich oder sicherheitskritisch.

In diesem Beitrag erhalten Sie einen Überblick über die verschiedenen Arten von Niveausensoren, ihre Funktionsweise, typische Einsatzgebiete sowie Tipps zur Auswahl des richtigen Systems für Ihre Anwendung.

Was ist ein Niveausensor?

Ein Niveausensor ist ein Messgerät zur Bestimmung des Füllstands einer Flüssigkeit oder eines Mediums in einem geschlossenen oder offenen System. Abhängig von der Technologie und Bauart misst der Sensor kontaktlos oder über Direktkontakt mit dem Medium. Die Messergebnisse werden dann zur Regelung, Steuerung oder Überwachung weiterverarbeitet – beispielsweise zum Auslösen eines Alarms bei einem zu hohen oder zu niedrigen Flüssigkeitsstand.

Bauarten von Niveausensoren

Die Auswahl des richtigen Niveausensors hängt stark vom Einsatzbereich, den Umgebungsbedingungen und den gewünschten Funktionen ab. Grundsätzlich lassen sich die Sensoren in drei Kategorien einteilen:

Niveausensoren mit Anschlussleitung oder Sensorrohr

Diese Sensoren bestehen meist aus einem kompakten Sensorelement, das direkt mit einer Anschlussleitung oder einem Sensorrohr verbunden ist. Sie werden häufig in einfachen Applikationen eingesetzt, bei denen Standardlösungen ausreichen.

Vorteile:

  • Einfache Installation durch direkte Montage in Behälter oder Rohrsysteme

  • Robuste Bauform mit wenig anfälliger Technik

  • Kosteneffizient in der Anschaffung

  • Ideal für kompakte Anlagen mit geringem Installationsaufwand

Typische Einsatzbereiche:

  • Ölstandserfassung in Kompressoren

  • Flüssigkeitsüberwachung in Kälte- und Klimaanlagen

  • Allgemeine Füllstandsüberwachung in Tanks und Behältern

Fazit:

Diese Sensoren sind besonders für standardisierte Prozesse mit gleichbleibenden Bedingungen geeignet. Sie bieten eine zuverlässige und wartungsarme Lösung für alltägliche Messaufgaben.

2-Komponenten-Systeme mit Einschraubteil und Elektronikeinheit

Ein besonders wartungsfreundlicher Aufbau ist das sogenannte 2-Komponenten-System, wie es beispielsweise von KRIWAN angeboten wird. Hier besteht der Sensor aus einem permanent installierten Einschraubteil und einer aufgesteckten Elektronikeinheit. Diese modulare Bauweise ermöglicht eine einfache Wartung und erhöht die Systemverfügbarkeit.

Vorteile:

  • Das Einschraubteil bleibt dauerhaft im System installiert

  • Die Elektronikeinheit kann bei Bedarf ohne Entleeren des Systems ausgetauscht werden

  • Geringere Stillstandzeiten und niedrigere Wartungskosten

  • Austausch ohne spezialisiertes Personal möglich

  • Geeignet für aggressive Medien oder hohe Temperaturen

Typische Einsatzbereiche:

  • Kälteanlagen mit natürlichen Kältemitteln (z. B. CO₂, NH₃)

  • Wärmepumpensysteme

  • Ölabscheider und Kompressoren

  • Anwendungen mit häufigem Servicebedarf

Fazit:

Diese Sensoren sind besonders flexibel und robust und eignen sich für Unternehmen, die auf maximale Betriebssicherheit und minimalen Wartungsaufwand setzen.

Spezialausführungen für extreme Bedingungen

Für besonders anspruchsvolle Anwendungen – etwa bei extremen Temperaturen, hoher Feuchtigkeit oder in explosionsgefährdeten Zonen – gibt es speziell entwickelte Niveausensoren mit zusätzlichen Schutzfunktionen und Zertifizierungen.

IceFight (z. B. BASIC IceFight von KRIWAN):

Diese Sensoren wurden speziell für CO₂-Kollektoren entwickelt, die durch Vereisung gefährdet sind. Durch ihre besondere Bauweise ist die optische Messung auch bei Eisansatz zuverlässig. Ideal für Anwendungen mit hoher Luftfeuchtigkeit und sehr niedrigen Temperaturen.

ADAPT EXTENDED:

Diese Sensoren sind für den Einsatz in Hochtemperaturanwendungen bis +160 °C konzipiert. Sie finden Anwendung in Industrieprozessen, Wärmepumpen und Systemen mit Hochtemperaturkältemitteln. Dank ihrer mechanischen Robustheit widerstehen sie Vibrationen und wechselnden Bedingungen.

EX-Levelsensoren:

Diese Modelle sind speziell für den Einsatz in explosionsgefährdeten Bereichen zertifiziert (ATEX/IECEx). Sie zeichnen sich durch ein geschlossenes, druckfestes Gehäuse, selbstüberwachende Elektronik und hohe chemische Beständigkeit aus. Anwendungsbereiche sind unter anderem die Chemie- und Ölindustrie.

Fazit: Die richtige Wahl steigert Sicherheit und Effizienz

Die Wahl des passenden Niveausensors ist entscheidend für den sicheren und störungsfreien Betrieb Ihrer Anlage. Standardlösungen eignen sich gut für einfache Anwendungen, während modulare oder spezialisierte Systeme in anspruchsvollen Umgebungen ihre Vorteile ausspielen.

Besonders empfehlenswert sind modulare Sensoren mit separatem Einschraubteil – sie bieten maximale Wartungsfreundlichkeit, hohe Flexibilität und eine lange Lebensdauer.

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