03.07.2025 Klima- & Kältetechnik, Wiki
Wofür steht Delta P?
Delta p (Δp) – zwei kleine Buchstaben mit großer Wirkung. In der Industrie, der Gebäudetechnik und der Kälte- und Klimatechnik ist der Differenzdruck ein zentraler Messwert: Er hilft, Systeme effizient zu betreiben, Fehler frühzeitig zu erkennen und Wartungen planbar zu machen.
Aber was genau bedeutet „Delta p“ eigentlich? Wie wird der Wert ermittelt, und was sagt er über die Gesundheit einer Anlage aus? In diesem Beitrag klären wir die wichtigsten Fragen und zeigen, wie Unternehmen mit einer gezielten Überwachung von Delta p bares Geld sparen können.
„Delta p“ (Δp) steht für den Druckunterschied zwischen zwei Messpunkten innerhalb eines Systems.
Δp = p₁ – p₂
Der Begriff stammt aus der Physik: Das griechische Delta (Δ) steht für Veränderung, das „p“ für Druck (pressure). Gemessen wird meist in Pascal (Pa), Millibar (mbar) oder bar.
Beispiel: In einer Rohrleitung misst man vor einem Filter 2,1 bar und dahinter 1,6 bar → Δp = 0,5 bar
Ein zu hoher oder zu niedriger Differenzdruck ist oft ein Frühwarnzeichen: Verstopfungen, Undichtigkeiten, fehlerhafte Einstellungen oder schleichende Effizienzverluste zeigen sich oft zuerst in einer Veränderung von Δp. Mit dem richtigen Sensor lassen sich solche Veränderungen zuverlässig erfassen – oft bevor es zu ernsthaften Problemen kommt.
Filter in Lüftungsanlagen, Hydrauliksystemen oder Kühlsystemen setzen sich mit der Zeit zu. Das zeigt sich durch einen steigenden Δp. Überschreitet der Wert den definierten Grenzwert, sollte der Filter gewechselt werden – ideal: zustandsorientierte Wartung statt starre Intervalle.
Ein stabiler Differenzdruck ist entscheidend für Förderleistung und Energieeffizienz. Steigt der Δp-Wert, kann das auf Verstopfungen oder Rohrverengungen hinweisen.
Bei zunehmendem Δp sinkt oft der Wärmedurchsatz – Ablagerungen oder Luft im System können die Ursache sein. Auch hier hilft die frühzeitige Diagnose.
Gerade in Kältemaschinen zeigt der Öldifferenzdruck (also Delta p über die Ölpumpe) an, ob der Kompressor zuverlässig geschmiert wird. Sinkt Δp, droht schnell ein Totalausfall.
Zur Messung kommen Differenzdrucksensoren zum Einsatz, die gleichzeitig den Druck an zwei Punkten aufnehmen und den Unterschied berechnen. Dabei unterscheidet man:
Sensorart | Messprinzip | Vorteile |
---|---|---|
Mechanisch | Membran, Feder, Kolben | Robust, einfache Technik |
Elektronisch | piezoresistiv, Hall | Höhere Genauigkeit, digital auswertbar |
MEMS | Mikrochip-Sensorik | Miniaturisiert, IoT-fähig, sehr präzise |
Tipp: Moderne Sensoren wie der KRIWAN Differenzdrucksensor bieten nicht nur Messwerte, sondern auch Diagnosefunktionen über IO-Link oder Modbus – perfekt für Industrie 4.0-Anwendungen.
Einheit | Umrechnung |
---|---|
1 bar | = 100.000 Pascal (Pa) |
1 mbar | = 100 Pascal (Pa) |
1 psi | ≈ 68,95 mbar |
Ein Lebensmittelhersteller bemerkt durch einen veränderten Δp im Wärmetauscher frühzeitig, dass sich Ablagerungen bilden. Ohne Sensor wäre der Durchfluss gesunken, das Kühlmittel überhitzt – mit Folgen für Qualität und Betrieb. Dank Sensor konnte das System gezielt gereinigt werden – ohne Ausfall, ohne Verlust.
→ Das hängt vom System ab. In Lüftungsanlagen z. B. zwischen 50–300 Pa. Herstellerangaben beachten!
→ In Echtzeit mit Sensor oder wöchentlich manuell – je nach Kritikalität des Systems.
→ Kältere Luft ist dichter → mehr Widerstand → höherer Δp – zusätzlich können Feuchtigkeit und Frost Filter verstopfen.
Der Delta‑P II arbeitet rein mechanisch-elektrisch und eignet sich als Stand-alone-Sicherheitsschalter mit potentialfreiem Relais – ideal für Systeme ohne SPS. Der INT250 hingegen verfügt über eine elektronische Auswertung und lässt sich direkt an SPS oder KRIWAN‑Steuerungen (INT69, INT600) anschließen – inkl. Fernzugriffsfähigkeit
Nein. Die Schaltschwellen (z. B. 0,65 bar oder 0,95 bar) sind werksseitig voreingestellt in Abstimmung mit den jeweiligen Kompressortypen – eine nachträgliche Änderung ist nicht vorgesehen .
Das System besteht aus einem zweiteiligen Aufbau:
Ein Ganzmetall‑Screw‑In‑Teil misst den Druck auf Hoch‑ und Niederdruck‑Seite der Pumpe.
Der Elektronik‑Teil (Delta‑P II oder INT250) wertet die Bewegung eines internen Kolbens (membranartig) aus – ohne direkten Kontakt. Kontext & Mechanik werden getrennt gelöst
Vorteile:
Austausch ohne Systemstillstand – das Elektronikmodul lässt sich abnehmen, ohne den Ölkreislauf zu öffnen.
Minimiertes Leckage-Risiko – weniger Zubehörleitungen und Dichtungen .
Das Screw-In‑Teil ist in Edelstahl ausgeführt und robust bis Temperaturen von –30 °C bis +90 °C (je nach Modell), bei speziellen Varianten auch bis +140 °C für CO₂‑Systeme .
Ob in der Industrie, im Gebäude oder im Labor – Delta p ist einer der effektivsten und kostengünstigsten Frühwarnindikatoren. Wer ihn systematisch überwacht, spart nicht nur Wartungskosten, sondern verhindert teure Ausfälle.
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